Die talentierte Stadt

Ein Netzwerk resümiert

Bilanz und Ausblick zum Sachsen-Anhalt-Projekt
Neues Europäisches Bauhaus

30. März 2022

Zeitz, 29.03.22 I Das Sachsen-Anhalt-Projekt zum Neuen Europäuschen Bauhaus nimmt sich einen weiteren Tag Zeit für Zeitz. Der Anlass:  ein Netzwerktreffen, das Bilanz zieht über die Startphase des Projektes mit dem Schwerpunkt Zeitz.

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Was meinen Sie, wird Zeitz und werden die Menschen in Zeitz das Talent haben, mit dem Struktwandel ihre Stadt neu zu erfinden? Jedenfalls haben sie dafür starke Partner. Das Netzwerk der Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ von Sachsen-Anhalt unterstützt sie dabei. Die Partner rund um das Bauhaus Dessau, die Staatskanzlei und die Hochschule Anhalt sind sich dabei einig – ja, Zeitz hat das Talent, sich neu zu erfinden. Und das Potenzial dafür.

Dieses Resümee zogen die Partner gestern (29.3.2022) in Zeitz als es darum ging, eine Bilanz aus der Startphase des gemeinsamen Projektes zu ziehen. Hatten sie tags zuvor bereits die ersten Ideen zur Entwicklung des ZEKIWA-Altstandortes der Öffentlichkeit präsentiert (wir berichteten) ging es heute darum, sich gegenseitig über den Verlauf der Startphase zu unterrichten. Denn das Projekt ist in sechs Arbeitspakete mit jeweils anderer Verantwortlichkeit strukturiert, gegenseitige Information ist dabei wichtig. Wir haben das Netzwerk über den Tag begleitet.

Die Netzwerkpartner

  1. Station – Morgendlicher Baustellenbesuch auf dem Gelände des ZEKIWA-Altstsandortes

Für einige TeilnehmerInnen war es der erste Besuch. Hier, wo derzeit das einstige Produktionsgebäude aus der Gründerzeit zum Stadtarchiv umgebaut wird, steht nun das Gelände des ZEKIWA-Altstandortes im Fokus des Sachsen-Anhalt-Projektes. Gleich nebenan die imposante, in ihrer Grundstruktur erhaltene Bauruine des ehemaligen Verwaltungsgebäudes. Ein Ort mit viel Potenzial.

Genau hier will das Sachsen-Anhalt Projekt Szenarien und Prototypen für künftiges Leben, Wohnen, Bauen und Arbeiten entwickeln. „… eine „hypothetische Konstruktion möglicher Zukunftsbilder auf der Grundlage von vergangenem und gegenwärtigem Wissen“, wie es im Projekt beschrieben ist. An diesem Ort finden wir beides, das Vergangene und das Gegenwärtige. Ein idealer Ort, der mit seinen wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen eben prototypisch ist für viele Regionen in Europa.

2. Station – bei Menschen mit Ideen: das Kunsthaus Zeitz und die Bauhausagenten

In der berühmten Rahnestrasse leuchtet seit Jahren ein Licht – die Alte Bibliothek, auch Kunsthaus Zeitz genannt. Unzählige Gesprächsrunden über Kunst und Kultur, Gott und die Welt, Ausstellungen, Ateliergespräche, Swing und Jazz, wichtige und weniger wichtige Begegnungen, ein Pop up Restaurant, studentische Visionen erlebten die ZeitzerInnen hier. Seit kurzem gibt es hier neue Aufbruchstimmung, nebst einer mit gelassener Zuversicht und gesundem Respekt gespickten freudigen Erwartung. Denn als Haberkorn & Wagener R20 GbR haben die heutigen Gastgeber das Haus gekauft. Sie wollen es als Ort für MacherInnen in Sachen Kunst und Kultur, als Kommunikationsraum und einen Treffpunkt für die Stadtgesellschaft erhalten und weiterentwickeln. Nach der Übernahmeparty vor kurzem heute also erster hoher Besuch.

In Zeitz sind Agenten unterwegs. Die Bauhausagenten. Sie wollen in Zeitz die Potenziale von Kunst und kultureller Bildung erschließen. Während ihrer Zeit in Zeitz haben sie nach Recherchen und vielen Gesprächen die Bedarfe und Themen für ihre Beteilungsangebote definiert. Mit NO UFO haben sie sich auch schon einen Markennamen überlegt. Denn als Bauhausagenten wollen sie die Mitmachkräfte aktivieren, Lust auf eigene Aktivitäten bei den Menschen wecken und keineswegs eben als UFO, als Art Eindringlinge von außen wahrgenommen werden. In Schulen und Horten beginnend möchten sie, dass sich aus der Stadtgesellschaft heraus Zugehörigkeit und Verbundenheit entwickeln, die Menschen ihr Lebensumfeld selbst aktiv mitgestalten.

3. Station Digitalisierungszentrum – Abschlusspräsentationen aus den Arbeitspaketen des Projektes

Manchmal zwingt eben nicht die Pandemie sondern die Zeitnot zum hybriden Veranstaltungsformat. So verfolgten Staatsminister Rainer Robra und die Bauhauschefin Dr. Barbara Steiner das Resümee „ihres“ Projektes auf der Leinwand. Am Ende zeigten sich beide mit der präsentierten Bilanz zufrieden. Auch die TeilnehmerInnen im Digitalisierungszentrum. Das gemeinsame Fazit: weitermachen. Trotz der Unwägbarkeit, die eine offene Entscheidung bei der Europäischen Kommission über die Projektförderung eben mit sich bringt, weitermachen und Lösungen finden.

Die Startphase, das wird in der Bilanz aus den präsentierten Ergebissen der Netzwerkpartner deutlich, ist vielversprechend. Über Workshops, Ideen für den ZEKIWA-Altstandort und Gespräche  der Projektpartner haben wir zwischenzeitlich berichtet. Was sich als wichtige Aufgabe durch alle Bereiche des Projektes zieht: die Menschen in Zeitz mitnehmen, Ihnen Lust darauf machen, ihre Stadt neu zu erfinden.

Die talentierte Stadt

Spätestens beim Blättern durch die Fotos wissen Sie, woher der Beitragstitel stammt – aus der WERKSTATT SPRECHEN. SCHREIBEN. – „Die talentierte Stadt“. Denn, ein Bestandteil des Masterplans für Zeitz wird sein, die Geschichte des Struktwandels und der Veränderungen zu erzählen, sie aufzuschreiben, darüber zu sprechen. Mit ZeitzerInnen – für ZeitzerInnen. Das ist bereits im Probelauf bis hierher spannend.

Die Geschichte und Geschichte(n) des Strukturwandels, wir erzählen Sie auch hier und freuen uns auf Ihr Interesse.

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