Zeitzer Internetpräsenz – Warum ein späterer Neustart gut ist
Nun wird ein Relaunch der Zeitzer Webseiten doch erst mit, besser nach der Leitbildentwicklung realisiert. Das teilt die Stadt heute via Presseerklärung mit. Und das ist auch richtig. Jetzt wird es vielleicht kurz einen Aufschrei geben und diese und jene Häme. Das ist aber allemal besser, als jene unausgegorene Präsentation, die bis hierher vorlag.
„Wir sind mit der Ankündigung ab Januar 2017 mit einer komplett neuen Homepage zu starten, leider zu optimistisch gewesen,“ so Oberbürgermeister Christian Thieme. Und weiter: „Wir haben zudem schlicht den Umfang der erforderlichen Arbeiten unterschätzt. Es stellte sich erst im Verlaufe der Zeit heraus, dass eine einfache Überarbeitung der vorhandenen Seite unseren eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird, sondern nur eine komplette und moderne Neugestaltung sinnvoll ist.“
Damit entspricht diese Entscheidung dem, worauf wir mehrfach öffentlich und in Gesprächen hingewiesen haben. Jetzt werde prioritär an der Erstellung eines Leitbildes als „wesentliches Element für ein Corporate Identity“ gearbeitet und ein professionelles Erscheinungsbild entwickelt. Analysen wolle man machen, Bürgerbeteiligung und Transparenz sichern, Prioritäten für ein Marketing setzen. Das wird die Jahre 2018-2019 in Anspruch nehmen. In diesem Rahmen soll dann der neue Webauftritt gestaltet werden. Das alles klingt vernünftig. Dass für diese Erkenntnis fast zwei Jahre ins Land gingen lässt Skepsis aufkommen.
Ein Rest Skepsis
Nun wird sich mancher fragen, was eigentlich passiert ist nach der Ankündigung, man werde Anfang 17 eine neue Seite am Start haben. Eine ganze Menge. Schließlich gab es Ende März einen komplett neuen Beta-Entwurf. Nur, der blieb in fast allen Belangen hinter dem zurück, was heute moderne Webseiten haben sollten. Vom Design bis zur Textgestaltung, von der Funktionalität bis zur Navigation und dem Service war das sichtbare Ergebnis beinahe fahrlässig dürftig. Schon gar nicht war erkennbar, was diese Stadt ausmacht und was uns wichtig ist. Deshalb ist diese Entscheidung jetzt richtig, alles auf Anfang und sich zunächst mit Fragen der Identität und einem Erscheinungsbild intensiv und ernsthaft auseinander zu setzen.
Bleibt zu wünschen, dass dem Rest bleibender Skepsis mit Elan, Ideen und vor allem zielorientierter konzentrierter Arbeit begegnet wird. Bleibt zu wünschen, dass nicht 40.000 Euro ein- und alle Hoffnungen in eine Agentur gesetzt werden. Es ist die Stadt, die bei der Sache bleiben und mit straffen Zügeln Regie führen muss.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!