ZEKIWA-Reallabor – Ein Blick in die Zukunft
Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals | Tage der Industriekultur Leipzig wurde das Erdgeschoss des ehemaligen ZEKIWA-Hauptgebäudes in Zeitz zugänglich gemacht. Ergänzt durch das Kunstfest zog die Veranstaltung viele Besucherinnen und Besucher an, die sowohl an der Geschichte der Stadt, Kunst und historischen Gebäuden, als auch an ihrer zukünftigen Entwicklung interessiert waren. Die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft sowie das Zusammenkommen von Kultur und Industrie machten diesen Tag zu einem Highlight für Zeitz.
Die Veranstaltung im ZEKIWA-Erdgeschoss begann um 13:30 Uhr mit der offiziellen Eröffnung der Räumlichkeiten durch den Oberbürgermeister Christian Thieme, der die Gäste herzlich begrüßte. In seiner Eröffnungsrede hob er die Bedeutung des ZEKIWA-Reallabors hervor, das nicht nur als Symbol für die industrielle Vergangenheit der Stadt steht, sondern auch als zukunftsweisendes Projekt, das neue Perspektiven für Zeitz eröffnet. Thieme betonte, dass die Kombination aus Industriegeschichte und innovativen Zukunftsstrategien das Fundament für den Strukturwandel bilde.
Die Vorstellung des Reallabors wurde von Thies Schröder vom Forum Rathenau e. V. weiter vertieft. Das Projekt ist darauf ausgelegt, das alte ZEKIWA-Gelände als Plattform für nachhaltige und innovative Ideen zu nutzen. Schröder erläuterte, wie das Labor als experimenteller Raum oder auch „Raum der Möglichkeiten“ für Wissenschaft, Kunst und die lokale Bevölkerung dienen soll, um Lösungen für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu erarbeiten.
Stadtarchiv Zeitz – Ein neues Zuhause im ZEKIWA-Gebäude
Ein weiteres zentrales Thema war die Präsentation des Stadtarchivs Zeitz, das in den oberen Etagen des ZEKIWA-Gebäudes seinen Platz findet. Sven Lautenschläger, der Leiter des Archivs, und Herr Schöne von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gaben einen Überblick über die zukünftigen Pläne. Diese Umstrukturierung stellt nicht nur eine Modernisierung der Archivarbeit dar, sondern ist auch ein Symbol für die Wiederbelebung des historischen Standorts, in dem nicht nur Archivmaterialien, sondern auch kulturelle Veranstaltungen und Forschungsprojekte ihren Raum finden werden.
Diskussionsrunden und Performance vom Circus Upsala
Nach der Vorstellung des Reallabors und des Stadtarchivs fand ein moderiertes Gespräch statt. Im Rahmen der beteiligten Institutionen diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Martin-Luther-Universität, der Stiftung Bauhaus Dessau, der Kunsthochschule Burg Giebichenstein gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern über die Zukunft des ZEKIWA-Geländes und des Strukturwandels in der Region. Diese offene Gesprächsrunde ermöglichte es den Teilnehmenden, ihre Gedanken und Vorschläge einzubringen und sich aktiv am Austausch zu beteiligen.
Besonders positiv aufgenommen wurde die Möglichkeit, über eine Feedback-Box eigene Erinnerungen an die ZEKIWA-Fabrik zu teilen und Ideen zur zukünftigen Nutzung des Geländes vorzuschlagen. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern spielte eine zentrale Rolle und verdeutlichte den Wunsch, aktiv in die Stadtentwicklung eingebunden zu werden.
Neben den Diskussionen und Präsentationen lockte auch das zeitgleich stattfindende Kunstfest an diesem Wochenende viele Besucherinnen und Besucher an. Der Circus Upsala beeindruckte mit der Vorstellung „Suitcases“ im Erdgeschoss des ZEKIWA-Reallabors, die die kreativen Möglichkeiten alter Industriegebäude aufzeigte. Diese kulturellen Elemente fügten sich nahtlos in das Konzept des Tages ein und verdeutlichten, wie Kunst und Industriekultur gemeinsam neue Impulse setzen können. Durch den Tag des offenen Denkmals wurden mit der für Besucherinnen und Besuchern geöffneten Nikolaikirche zusätzliche Besucherströme und Synergien geschaffen. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, mehrere historische Orte in Zeitz zu entdecken und sich gleichzeitig über das ZEKIWA-Reallabor zu informieren.
Der Tag endete mit einem offenen Austausch, bei dem die Besucherinnen sich an thematischen Stelen weiter informieren und ihre Ideen einbringen konnten. In einer abschließenden Feedback-Runde wurden die zentralen Erkenntnisse des Tages zusammengefasst. Moderator Timm-Zock bedankte sich bei allen Beteiligten und betonte, dass der rege Austausch und das große Interesse der Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger Schritt in Richtung einer innovativen und nachhaltigen Weiterentwicklung der Stadt seien.
Ein gelungener Ausblick in die Zukunft
Das Event am 8. September zeigte eindrucksvoll, wie das industrielle Erbe von Zeitz genutzt werden kann, um den Strukturwandel der Region voranzutreiben. Das ZEKIWA‑Reallabor kann als ein impulsgebendes Projekt verstanden werden, welches eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung vorantreibt. Die Bürgerinnen und Bürger von Zeitz sind dabei ein integraler Bestandteil des Prozesses, und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das Gelände weiterentwickeln wird. Mit dem ZEKIWA-Reallabor wurde und wird ein Raum geschaffen, der die Vergangenheit ehrt und gleichzeitig einen Blick in eine nachhaltige und kreative Zukunft ermöglicht.
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