Zeit(z)zeugen im Gespräch
Erfahrungen aus Strukturwandelprozessen
Strukturwandel – ein bei vielen Menschen negativ besetztes Wort, gerade hier um Zeitz herum. Anfang der Neunziger musste die Region den Niedergang der Industriestandorte miterleben. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren. Eine Entwicklung, die bis heute nachwirkt. Nun steht mit dem Ausstieg aus der Braunkohle der nächste Strukturwandel an. Zeitgleich gibt es gravierende Einschnitte im Gesundheitssystem. Wie wird die Region das verkraften? Was unterscheidet die Brüche von damals vom Strukturwandel heute? Wie kommt das bei den Menschen an?
Viele Menschen haben in dieser Zeit die Stadt geprägt, umgekehrt hat diese Zeit auch die Menschen geprägt. Ein Spannungsfeld, das sicher viel Raum für eine anregende Diskussion bietet. Wir bringen an diesem Abend Menschen zusammen, die solche Prozesse erlebten und erleben.
Im Gespräch:
Annette Eschner
Die heutige Projektleiterin begann zur Wendezeit ihr Studium, das sie zwar erfolgreich absolvierte, sich danach jedoch völlig neu orientieren musste. Welche Erfahrungen sie machte, wie sie Neuland entdeckte und Freundschaften, die bis heute halten.
Barbara Walter
Das Foto zeigt die Hebamme aus Leidenschaft, wie sie sich 2019 über den Erhalt der Kinderstation und der Geburtshilfe am Zeitzer Klinikum freut. Aktuell muss sie erneut bangen. Um die Schwangeren, um die Kinder, um die Zukunft ihrer Stadt.
Der heutige Ruheständler hatte die Idee für das Gewerbeband Weiße Elster. Wie man aus Gelände mit stillgelegten Fabriksteilen moderne Industriestandorte entwickeln kann bewies der Ingenieur nach Stilllegung und Abriss des einstigen Hydrierwerkes.
Näher am Braunkohleausstieg als er und die Beschäftigten der MIBRAG ist niemand. Wie stellt der Betriebsratsvorsitzende sich und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Kohleausstieg und Neuorientierung des Unternehmens ein?
In den Neunzigern begleitete er als Betriebsrat und Betriebsratsvorsitzender die Stillegung des größten Industriebetriebes der Region. Heute ist er Ruheständler und erlebt den Strukturwandel aus anderer Perspektive. Was ist heute anders?
Moderieren wird den Abend Dr. Hilmar Preuß. Er ist Projektreferent bei REVIERWENDE – ein Projekt des DGB, das gewerkschaftliche Initiativen für eine gerechte Gestaltung der Transformation in den Kohlerevieren bündelt.
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