„Die Verstromung von Stein- und Braunkohle wurde schrittweise reduziert, bis sie 2038 eingestellt wurde. Heute steht das Mitteldeutsche Revier Sachsen-Anhalt für alternative Energien, nachhaltiges Wachstum und sozio-ökologische Lebensformen. Im Jahr 2026 wurden erfolgreich neue Unternehmen gegründet, die die sich auf die Wiederverwendung von Bauteilen spezialisiert haben, andere erfanden neue Baustoffe aus Algen, Moos und Myzelium. Die Einbindung neuer Technologien wie XR, 3D-Druck, digitale Materialbank-Plattformen hat dazu beigetragen, diese Ansätze weiterzuentwickeln und ihre Potenziale aufzuzeigen. Heute zählen diese Unternehmen zu den Pionieren auf ihrem Gebiet.
In Zeitz entstand ein genossenschaftliches Wohnquartier, das bis heute als sozioökonomischer Modellversuch funktioniert und Besucher*innen aus der ganzen Welt anzieht. Neue Lebens- und Arbeitswelten, Eigenverantwortung durch genossenschaftliches Arbeiten und Wohnen haben die Identität der Menschen gestärkt und die demografische Kurve umgekehrt.
Die Schulen in Sachsen-Anhalt gehörten zu den ersten, in denen Bildungsdebatten zu neuen Programmen führten, die inner- und außerschulisches Lernen miteinander verzahnen. Außerschulische kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche ist seitdem zum neuen Standard im Bildungsbereich geworden.
In Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Partnern trieb das Netzwerk Sachsen-Anhalt über Jahre gemeinsame Aktivitäten zur Sicherung einer nachhaltigen Lebenswelt für künftige Generationen voran. Gemeinsam gelang es, eine Gesetzgebung zur Transformation energieintensiver Industrien zu erreichen und damit den Weg zur Klimaneutralität Europas zu ebnen.
Der Wandel begann im Jahr 2022 Gestalt anzunehmen, als die Hochschule Anhalt mit ihren Fachbereichen Architektur und Design, die Stiftung Bauhaus in Dessau, die Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle, die Martin-Luther-Universität in Halle sowie die Netzwerkpartner SALEG, das Forum Rathenau im Kohlekraftwerk Zschornewitz, und Forschungsinstitute der Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Stadt Zeitz ihre Kräfte bündelten. Gemeinsam riefen sie mit den Bürger*innen der Region das NEB – „Das Sachsen-Anhalt Projekt“ ins Leben. Dessen Einzigartigkeit besteht darin, durch die Integration von Kunst, Architektur, Wissenschaft, Technologie und Handwerk disziplinäre Grenzen überwunden und verschiedene Wissenssorten zusammengeführt zu haben.
Was wurde aus der Stadt Zeitz, in der die Entwicklung von Szenarien und Prototypen begann? Zeitz ist seit 2038 an das schnelle S-Bahn-Netz angeschlossen. Alle zehn Minuten fahren Züge nach Leipzig und Gera. Die Einwohner*innenzahl hat sich seit den 2020er Jahren auf 60.643 verdoppelt.“
Grafiken: TRANSMEDIAL