Der Stadtrat hatte den Beirat 2020 zur Begleitung des Strukturwandelprozesses eingesetzt.
Inzwischen tagte der Beirat das zweite Mal, zuletzt vor etwa einer Woche. Wegen der Corona-Pandemie berieten die TeilnehmerInnen in einer Videokonferenz. Neben der eigenen Kompetenz kann der Beirat nach Bedarf auch externen Sachverstand hinzuziehen.
So waren für diesen Beirat Dr. Franziska Krüger, Leiterin der Stabstelle Strukturwandel bei der Staatskanzlei und, als Stabstellenleiter Strukturwandel beim Burgenlandkreis, Peter Neßmann zugeschalten.
Dr. Franziska Krüger erläuterte den gesetzlichen Rahmen, die fördertechnischen Grundsätze und Möglichkeiten für Projekte und Aktivitäten aus dem Strukturstärkungsgesetz (mehr Information). Wichtiges Thema auch: welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen, welche Potenziale können wir nutzbar machen, wie legen wir unsere Projekte und Strategien an, diese Herausforderungen anzunehmen? Ein weites Feld für den Beirat, hier Schwerpunkte zu setzen und an der strategischen Ausrichtung aktiv mitzuwirken.
Nachdem Martina Kuhaupt, Leiterin des Digitalisierungszentrums Zeitz, dessen Ziele, Aufgaben und Angebote präsentierte, erläuterte Peter Neßmann die Innovationsregion Mitteldeutschland und das dort platzierte Projekt Beteiligung im Mitteldeutschen Revier. Wir erinnern uns, Tage zuvor lief der 2. Bürgerdialog im Burgenlandkreis.
Oberbürgermeister Christian Thieme nahm im Beirat Stellung zur strategischen Aufstellung der Stadt Zeitz und erläuterte Projekte. In einer Liste stünden demnach 160 Projekte für die Region. Es kommt nun darauf an, sie sowohl nach ihrer Förderfähigkeit zu identifizieren, als auch auf nachhaltige Wirkung hin zu priorisieren. Eine Kerneraufgabe, bei der zwei Instrumente helfen sollen, gute Projekte zur Antragsreife zu bringen: die Stabstelle Strukturwandel, Digitalisierung und Regionalentwicklung Burgenlandkreis (bereits bewilligt, wir berichteten) und für die städtischen Projekte das Büro „Stadt der Zukunft“ (in Planung).
Am Ende war deutlich, wir stehen zwar am Anfang eines langen Prozesses, Zeit verschenken oder Kräfte in falschen Schwerpunktsetzungen vergeuden geht nicht. Ideen, Ausdauer und Energie sind gefragt. Beiratsmitglieder regten denn auch an, über eine Wiederbelebung der Bahnverbindung Zeitz-Naumburg ebenso nachzudenken, wie langfristig Erweiterungen des Mitteldeutschen S-Bahnnetzes, etwa in Richtung Altenburg ins Visier zu nehmen.
Diskutiert wurde auch die Frage, wie hier vor Ort die Bürgerschaft beteiligt und die Öffentlichkeit über den Fortgang der Projekte und den Prozessverlauf informiert wird.
Gute Botschaft zum Schluss: es gibt zwar noch Abstimmungsbedarf zwischen den Ländern, doch beim Bund sind die Mittel für die Ertüchtigung der Strecke Gera-Zeitz-Pegau-Leipzig zur S-Bahn-Anbindung im Haushalt platziert.
Herausforderungen im Strukturwandel
Die zentralen Problemlagen, sichtbare Potenziale
und Aktivitäten in Zeitz
Welches die zentralen Herausforderungen sind, denen wir uns stellen müssen.
- fehlende Industrieflächen
- unzureichende verkehrliche Anbindung
- Fachkräftemangel
- Leerstand im Stadtgebiet mit Potenzial für Gewerbe und Wohnen – Jedoch ist die Substanz häufig marode
- Zukunft der MIBRAG offen
- fehlende personelle und finanzielle Ressourcen in der Stadtverwaltung
- negatives Image
Welche unserer Potenziale für erfolgreichen Strukturwandel relevant sind.
- ausreichende Freiräume
- Unternehmensbestand, vorhandene industrielle Kerne
- Nähe zu Leipzig
- zentrale Lage im Mitteldeutschen Wirtschaftsraum
- vorteilhafte Distanz zum Flughafen Leipzig-Halle (55 km, 45 min)
- Lage im „Kreuz“ zwischen A4, A9 und A38
- engagierte Menschen, kreative Köpfe, risikobereite Investoren
- besondere Berücksichtigung der Stadt als Modellstadt der Transformation / Stadt der Zukunft
- gutes Kulturangebot und touristische Highlights
Mit welchen Maßnahmen wir die beschriebenen Herausforderungen annehmen.
Hier aufgeführte Aktivitäten sind ein Ausschnitt, genannte Maßnahmen und Projekte erste konkrete Ansätze.
- fehlende Industrieflächen
Kooperationsvereinbarung Burgenlandkreis mit IMG und intensive Unterstützung der Stadt Zeitz bei Gewerbe- und Industrieflächenentwicklung / Konzept zur Industrieflächenerschließung durch MW und MLV - unzureichende verkehrliche Anbindung
langfristig: Ertüchtigung, Elektrifizierung, S-Bahn Gera-Zeitz-Pegau-Leipzig / - Fachkräftemangel
mittelfristig: Verbesserung der Bildungslandschaft (Projekt Bildungscampus) / Steigerung der Wohn- und Lebensqualität (5.000 Einpendler täglich zur Arbeit, ab mittlerer Managementebene wird in Leipzig oder Naumburg gewohnt).
Aktivitäten: Vater-Jahn-Turnhalle, Herrmannschacht / Digitalisierungszentrum - Leerstand im Stadtgebiet hat Potenzial für Gewerbe und Wohnen – Jedoch ist die Substanz häufig marode
Aktivitäten: Kooperation mit „Kompetenzzentrum Stadtentwicklung“ / MehrgenerationenHaus Rahnestraße 6-7 /
Entwicklung weiterer Projekte… - Zukunft der MIBRAG offen
Enge Abstimmung wirtschaftsnaher Projekte zwischen Stabsstelle Strukturwandel und MIBRAG, aktive G-und I- Flächenentwicklung (s.o.) - fehlende personelle und finanzielle Ressourcen in der Stadtverwaltung
Aktivitäten: Projektbüro „Stadt der Zukunft“ und Stabstelle Strukturwandel Burgenlandkreis zur Entwicklung und Begleitung der Strukturwandelprojekte - negatives Image
Imagekampagne zum Strukturwandel starten / Die Strukturwandelaktivitäten transparent machen, dabei Hemmnisse und Potenziale offen kommunizieren / BürgerInnen beteiligen /
STADT ZEITZ
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